So ein sperriger Name, oder? „Zielkonstruktion“… Dabei ist es meine (Jan) liebste Technik in der Lösungsfokussierung!

Die Grundidee dabei ist aber ganz einfach: Wir wissen oft, was uns stört, aber um genau zu verstehen, was wir lieber wollen, müssen wir manchmal ein bisschen suchen. Und dieses Suchen lohnt sich! Erst wenn wir wissen, wo es hingehen könnte, kann Motivation entstehen.

Jeder kennt das, wenn einem der Alltag zu viel ist, man ist schlapp und weiß genau: Ja, zu viel Stress, bin genervt, hmpf. Und dann kommt von irgendwo eine Idee für ein langes Wochenende, einen Urlaub, einen Ausflug, und plötzlich ist man wie beflügelt, und je mehr man es sich ausmalt, umso besser fühlt man sich!

Wenn Leute vor einem Problemberg stehen und nicht wissen, wie sie da rüberkommen sollen, sind sie oft mutlos. Aber: Sie hätten kein Problem, wenn sie nicht irgendwo eine Ahnung hätten, dass es anders gehen könnte. Niemand klagt über die Schwerkraft oder die Notwendigkeit des Schlafs. Aber Leute sind unzufrieden mit Beziehungen, wären gern nicht so ängstlich, wollen raus aus Zwängen – und in all diesen Fällen gehen wir davon aus, dass sie irgendwie wissen, wie es anders sein könnte, sonst würde es sie nicht stören.

Dieses „Anders“ ist der Ort hinter dem Problemberg, und genau da springen wir mit den lösungsfokussierten Fragen hin!

Es heißt „Zielkonstruktion“, weil es oft tatsächlich erst konstruiert wird, während man drüber spricht. Der Weg entsteht beim Gehen, wenn man so will. Und genau das ist das bahnbrechende an der Lösungsfokussierung: Talking about solutions creates solutions! Es geht eben nicht darum, Pläne zu entwickeln und Schritte auszuhecken – das kann passieren, aber ist nicht der wesentliche Punkt. Wesentlich ist das klare Bild davon, wo man hin will… um zurück zum Beispiel mit dem stressigen Alltag zu kommen:

Wenn ich beginne, über einen Ausflug nachzudenken, entferne ich mich innerlich schon ein Stück vom Problem. Wenn ich es mir konkreter ausmale, steigt die Vorfreude und damit die Motivation. Und wenn ich die Vorstellung so richtig intensiv entwickelt habe, dann ist der letzte Schritt des Buchens oder Losfahrens eigentlich trivial – aber direkt aus dem Stress loszufahren ist absolut undenkbar! Deshalb braucht es diese Gespräche, und deshalb braucht es Zielkonstruktion.

Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt: Im Herbst beginnt bei uns ein neuer Level 1-Kurs Lösungsfokussierung. Der Start ist mit September angegeben, aber interessanterweise haben sehr viele Leute genau mit diesem ersten Block Terminprobleme, möglicherweise streichen wir ihn vorn und hängen ihn hinten wieder dran (Sommer 2022), das entscheidet sich in den nächsten 2 Wochen.

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