08.09.2023 - 07.10.2023 - 4 Tage, 10:00 - 17:30
Preis: 0,00 €

Trainer*in: Jan Müller

Beschreibung

Wir leben in Bedeutungen! Sei es, dass wir sie in der Welt vorfinden („Aha, so also geht es, ein Mann/ eine Frau zu sein“) oder dass wir sie selbst erfinden („Ich bin ein erfolgreicher Glückspilz“ / „Ich bin eine Niete“), diese Ideen über uns selbst prägen anschließend unser Erleben, und wir sortieren unsere Erfahrungen entlang dieser „Geschichten“.

Aber was tut man, wenn diese Geschichten einen unglücklich machen? Hier kommt die narrative Therapie & Beratung ins Spiel, dem Ansatz nach den Australieren Michael White und David Epston. Mithilfe der narrativen Arbeit helfen Sie Ihren Klienten, die eigene Geschichte neu und detaillierter zu erzählen, sodass Aspekte der Person sichtbar werden, für die in den bisherigen Geschichten kein Platz war: Vielleicht bin ich auf andere Art und Weise ein Mann/ eine Frau? Vielleicht kann ich in neben meiner Identität als Glückspilz oder Niete noch mehr finden, das mich definiert? Mit externalisierender Sprache helfen Sie, das Problem als eine Sache außerhalb des eigenen Selbst zu verorten und sich so zum Problem stellen zu können und untergegangene Erzählungen über die Person zu bergen.

Im ersten Block geht es um eine Einführung in die Metapher des Narrativs, also die namensgebende Idee, dass Menschen ihre Erfahrung in Geschichten organisieren. Die tatsächlichen Erfahrungen sind so umfassend und vielgestaltig, dass wir natürlich vereinfachen und bündeln: anschließend prägen diese Geschichten wiederum unser Erleben, weil wir das wieder erkennen, was uns aus Geschichten bekannt ist. Weiterhin wird die Externalisierung als grundlegende Technik der narrativen Praxis eingeführt, sowie die Arbeit mit „Unique Outcomes“, also Elementen in der Erzählung, die so gar nicht zur (oft sehr mächtigen) Problemgeschichte passen. Zu guter Letzt wird in die Idee der Positionierung eingeführt – dabei werden Menschen darin unterstützt, ihre Haltung und Perspektive zum Problem zu finden und genau zu beschreiben.

Im zweiten Block wird diese Positionierungsarbeit erweitert, indem wir uns den verschiedenen Landschaften einer Erzählung zuwenden. Darüber hinaus geht es um die therapeutische Arbeit als „Ko-Autor“ einer neuen, reichhaltigen Geschichte und dem damit zusammenhängenden Dezentrieren der Rolle als Therapeut*in. Anschließend beschäftigen wir uns mit der Rolle von therapeutischen Dokumenten und der großen Bedeutung von Identität und Werten in der narrativen Arbeit.

Während des ganzen Workshops wird es immer wieder darum gehen, wie die Narrative Therapie ihre sehr besonderen Fragen findet, die Problemgeschichten erweitert und den Blick der Menschen, mit denen wir arbeiten, in die Weite gehen lässt, sodass sie mehr sehen, was vorher vom Problem verdeckt war.

Zeitplan

08.+09.09.2023
06.+07.10.2023

immer 10 bis 17:30

Kurs verschoben auf Februar/ März 2024!

Veranstaltungsort

Hamburg - Details folgen